Ergoldsbach ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Landshut und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ergoldsbach.
Ergoldsbach liegt, umgeben von einigen Waldungen, im Goldbachtal im niederbayerischen Hügelland der Region Landshut. Insgesamt hat der Ort eine Fläche von 57 km² und hat ein Straßennetz von bis zu 98 km zu versorgen.
Auf dem Kapellenberg im Markt finden sich die heute noch gut erhaltenen Doppelwälle der alten Schanze, einer frühmittelalterlichen Wallfestung. Eine ungepflasterte Römerstraße führte vermutlich von Landshut nach Regensburg durch das spätere Ergoldsbach. Die erste urkundliche Erwähnung Ergoldsbachs erfolgte im Jahr 822. Der Ort gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Teisbach des Kurfürstentums Bayern. Ergoldsbach besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten. Durch die günstige Lage an der Straße Landshut–Regensburg entwickelte sich neben der bäuerlichen Bevölkerung der Handel und das Gewerbe. Im Jahr 1403 wurde Ergoldsbach in den Markt-Stand erhoben. Von 1160 bis 1449 liegen Dokumente der „Edlen von Ergoldsbach vor“. Diesem Adelsgeschlecht mit Sitz im Markte gehörte unter anderem folgende Persönlichkeiten an: Hildepodus von Ergolzepach, Heinrich von Ergoldsbach (mit Sitz erstmals 1267 in der damals hochstiftlichen Hofmark zu Ergoldsbach), sowie Ritter Berchtold von Ergoldsbeck, der u. a. von 1310 bis 1353 Bürgermeister von Regensburg war. Einige Brände veränderten das Ortsbild nachhaltig. 1860 wurden die Ergoldsbacher Dachziegelwerke eingeweiht, außerdem wurde eine Bahn von Landshut nach Geiselhöring eröffnet, was dem Markt einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Die Ergoldsbacher Dachziegelwerke verlagerte ihren Hauptsitz nach einem Brand in das benachbarte Neufahrn. In Ergoldsbach werden heute Kamine gefertigt. Ergoldsbach besaß bis zur Erstellung der Grund- und Hauptschule im Jahre 1969/70 eine Mädchen- und Knabenschule. In der Mädchenschule wurde von Schwestern des Ordens der Armen Schulschwestern unterrichtet. 1913 wurde in Ergoldsbach ein Krankenhaus gebaut, das bis 1977 in Betrieb war. Danach wurde es vom Roten Kreuz in ein Senioren- und Pflegeheim umgewandelt, bis es 2004 einem Neubau weichen musste.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Langenhettenbach und Prinkofen eingegliedert.[3] Am 1. Januar 1977 kam Paindlkofen hinzu. Kläham und Martinshaun folgten am 1. Januar 1978.
Vorgänge um die Rettung von KZ-Häftlingen 1945
Im April 1945 wurden dem Ergoldsbacher Polizisten Max Maurer von der SS 13 jüdische KZ-Häftlinge übergeben, mit der Weisung, sie zu erschießen. Maurer brachte die Häftlinge auf das Anwesen von Anna Gnadl, wo sie einen Tag später von den anrückenden Amerikanern aufgenommen wurden. Laut John Weiner, einem der 13, hat Maurer das Leben der Häftlinge gerettet. Dafür wurde er 1997 in Yad Vashem von Israel als Gerechter unter den Völkern geehrt.
Quelle Wikipedia
Foto: LowerBavaria (talk) 08:55, 20 March 2009 (UTC) / Public domain